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Versicherungen im Laufe der Zeit

Vorstufen der Versicherung entstanden bereits in der Antike, als einzelne Interessengemeinschaften wie Händler und Kaufleute Schutzgemeinschaften mit dem Ziel bildeten, sich gegenseitig bei materiellem Verlust zu helfen. Die Gemeinschaft ersetzte den Schaden, der allen drohte, aber nur wenigen entstand.

Im Mittelalter bildeten sich Vereinigungen von Kaufleuten (Gilden), Schiffsbesitzern und Handwerkern (Zünfte), deren Mitglieder sich unter Eid zu gegenseitiger Hilfe z.B. bei Brand, Krankheit oder Schiffbruch verpflichteten.

Schutz vor Piraten und Unwetter

Erste reguläre Versicherungsverträge gab es Ende des 14. Jahrhunderts in Genua und an anderen Seeplätzen Italiens. Für Deutschland sind die ersten vertraglichen Seeversicherungen Ende des 16. Jahrhunderts nachweisbar. Schiffseigentümer konnten sich gegen den Verlust ihrer Schiffe durch Sturm und Piraten schützen.

Ende des 17. Jahrhunderts entstanden die ersten Versicherungsunternehmen (1676 Gründung der Hamburger Feuerkasse), zunächst für die Feuer-, später für die Hagelversicherung. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich in London das größte Versicherungsunternehmen der Welt, nämlich Lloyds of London. Hier versicherten sich Seefahrer und Kaufleute für das finanzielle Risiko durch Piraten und Unwetter.

Wahrscheinlichkeiten und große Zahlen

Im Zentrum des modernen Versicherungsgedankens steht die Frage nach der Wahrscheinlichkeit, mit der ein Schadensfall eintritt. Denn die Häufigkeit, mit der ein Schaden entsteht, entscheidet über das Risiko einer Versicherung, Schäden regulieren zu müssen. Die Höhe dieses Risikos - seine Wahrscheinlichkeit - entscheidet wiederum unmittelbar über die Höhe der Versicherungsbeiträge. Doch wie lässt sich der Zufall berechnen?

Je größer die Zahl der erfassten Personen, Güter und Sachwerte, die von der gleichen Gefahr bedroht sind, desto geringer ist der Einfluss von Zufälligkeiten. Das Gesetz der großen Zahl sagt also nichts darüber aus, wer von einem Schaden getroffen wird, wohl aber, wie viele der in der Risikogemeinschaft Zusammengeschlossenen von einem bestimmten Unglücksfall ereilt werden.

Zweck einer Versicherung ist es also, das Risiko zu verteilen - anders gesagt: den Risikotransfer vom Einzelnen auf die Gemeinschaft der Versicherten zu organisieren. Ohne Versicherungen wäre der Alltag einer modernen Gesellschaft gar nicht denkbar, es gibt keinen Lebensbereich, der nicht durch Versicherungsverträge geregelt ist.